„Das Herz gibt allem, was der Mensch sieht und hört und weiß, die Farbe.“
Johann Heinrich Pestalozzi
Die Pestalozzi-Grundschule
Unsere Schule gibt es seit über 50 Jahren. Sie wurde am 2. September 1957 als neue Volksschule für Schweinheim eröffnet. Sie galt damals als „schönste neugebaute Volksschule in Aschaffenburg“ und war die erste Schule, die ein eigenes Lehrschwimmbecken besaß. Im November 1969 wurde ein Antrag auf die Errichtung einer separaten Hauptschule auf dem Schulgelände eingereicht. Der Neubau wurde im September 1973 eröffnet. Seither ist die Pestalozzi-Volksschule in eine Grund- und eine Mittelschule getrennt.
Wer war Johann Heinrich Pestalozzi?
Johann Heinrich Pestalozzi wurde am 12.Januar 1746 in Zürich geboren und war ein schweizer Pädagoge. Er machte sich außerdem als Philantrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph und Politiker einen Namen. Johann Heinrich Pestalozzi starb am 17. Februar 1827 in Brugg im Kanton Aargau.
Durch sein Interesse am Menschen und der Gesellschaft suchte er nach geeigneten Erziehungsmethoden, von denen alle profitieren könnten. In seiner eigenen Familie versuchte er früh eine aufklärerische Pädagogik nach Jean Jaqpues Rousseau, den er verehrte, umzusetzen. Ab etwa 1773/74 nahm das Ehepaar Pestalozzi an die 40 Kinder auf ihrem Landgut auf. Sie lernten dort im Sinne einer „Wohnstubenerziehung“ spinnen, weben und den „kleinen Landbau”. Pestalozzi verband in seiner ab 1775 in seiner „Erziehungsanstalt für arme Kinder“ die praktische Arbeit mit Schulunterricht und sittlich-religiöser Erziehung. Die Anstalt musste jedoch 1779 schließen.
Ab 1780 widmete sich Pestalozzi vorwiegend der Schriftstellerei und wurde europaweit berühmt.
Während der helvetischen Revolution 1798 stellte sich Pestalozzi der neuen helvetischen Regierung zur Verfügung, einerseits durch publizistische Tätigkeit, andererseits durch die Führung eines Waisen- und Armenhauses in Stans (1799), wo er grundlegende pädagogische Erfahrungen machen konnte. Im folgenden Jahr gründete er sein berühmtes Erziehungsinstitut im Schloss Burgdorf, wo er eine eigene Unterrichts- und Erziehungsmethode entwickelte und theoretisch begründete.
Im Wesentlichen forderte seine Idee der „Elementarbildung” eine naturgemäße Erziehung und Bildung, die die Kräfte und Anlagen des Kopfs (intellektuelle Kräfte), des Herzens (sittlich-religiöse Kräfte) und der Hand (handwerkliche Kräfte) in Harmonie entfaltet. Dieses Grundprinzip von „Kopf, Herz und Hand” ist noch heute in den Lehrplänen und Unterrichtsmethoden der Grundschulen verwirklicht.
Zahlreiche Pädagogen und Erzieher seiner Zeit holten sich bei ihm Impulse für einen menschlicheren Umgang mit sozial Schwächeren und methodisch-didaktische Tipps für einen erfolgreichen und „liebevollen” Unterricht. Pestalozzi gilt als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Reformpädagogik. Sein pädagogisches Ziel war die ganzheitliche Volksbildung, die den Menschen befähigt, sich selbst zu helfen, zur Stärkung der Menschen für das selbstständige und kooperative Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen.